Vor 40 Jahren öffnete das Frère-Roger-Kinderzentrum, das zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) gehört, seine Türen für Kinder, Jugendliche und Familien. Heute ist sie die vielfältigste und größte Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in Stadt und Landkreis Augsburg und bietet tausenden Kindern und Jugendlichen umfassende Begleitung und Förderung bei Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und psychischen Problemen.
Wandel am Puls der Zeit
Seit der Gründung im Jahr 1983 hat das Frère-Roger-Kinderzentrum sein Portfolio um zahlreiche Angebote erweitert. „Wir passen unser Repertoire stetig an die Bedarfe der Kinder, Jugendlichen und Familien an und werden uns auch in Zukunft so aufstellen, dass wir möglichst differenziert und individuell helfen können“, sagt Geschäftsführer Dr. Bert Stegmann. Das Frère-Roger-Kinderzentrum bietet heute beispielsweise mehr therapeutische Hilfen an als zur Gründungszeit. Auch ihre systematische Vernetzung und Kooperation mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie der KJF Klinik Josefinum hat die Einrichtung weiter ausgebaut, um den heutigen Bedarf an therapeutischer und psychologischer Hilfe zu decken.
Vielfältige Förder- und Betreuungsangebote
In therapeutischen und heilpädagogischen Wohngruppen sowie Tagesstätten, ambulanter Betreuung, offenen und schulischen Angeboten schaffen die Mitarbeitenden geschützte Räume für Kinder und Jugendliche mit besonderem Betreuungs- und Förderbedarf. In der Frère-Roger-Schule, einem privaten Förderzentrum mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die aufgrund ihres hohen Förderbedarfs im Rahmen von Regelschulen nicht beschult werden können. Über die verschiedenen Angebote hinweg arbeiten die Mitarbeitenden untereinander sowie mit den betroffenen Familien Hand in Hand und gewährleisten so eine bestmögliche Betreuung. Die stationären Angebote befinden sich in Laufweite auf dem Frère-Roger-Campus, was die systematische Vernetzung aller Beteiligten zusätzlich fördert.
Besondere Nähe durch Partizipationsmöglichkeiten
Großen Wert legt die Einrichtung auch auf die Partizipation, also Beteiligung ihrer Klient*innen, die im Lauf der Jahre immer weiter ausgebaut wurde und ein nachweislicher Erfolgsfaktor der Hilfsangebote ist. Die vielen Partizipationsmöglichkeiten, die das Frère-Roger-Kinderzentrum den Kindern und Jugendlichen bietet, umfassen beispielsweise ein offenes Forum für demokratischen Austausch sowie regelmäßige Kinder- und Jugendkonferenzen in den therapeutischen und heilpädagogischen Wohngruppen, über die Bewohner*innen den Alltag aktiv mitgestalten können. „Durch ihre starke Einbindung sind die Klientinnen und Klienten eher bereit, sich helfen zu lassen und nehmen Maßnahmen eher an. Dadurch sind diese wirkungsvoller und nachhaltiger. Auch die Beziehungsqualität zwischen Betreuten und Betreuenden ist so deutlich besser“, erklärt Michael Wagner, der als Koordinator Stationäre Hilfen, Fachberater Medienpädagogik & Praxisarbeit, Trainer für demokratische Bildungsarbeit sowie im Bereich Systemische Mobbingintervention und Sozialtraining im Frère-Roger-Kinderzentrum tätig ist.
In den Corona-Jahren waren die etablierten Strukturen der Partizipation ein wichtiger Stabilitätsanker für die Kinder und Jugendlichen. „Wir haben den Anspruch, dass die Partizipation bei uns auf einem hohen Niveau ist und dass wir auch in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie dafür sorgen, dass sie nicht einschläft. Diese innere Haltung zahlt sich aus“, betont Michael Wagner.
Diese Erfolgsfaktoren will die Einrichtung auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen, um Kinder, Jugendliche und Familien weiterhin bedarfsgerecht begleiten zu können. Auch ihre Nähe zu den Klient*innen und die Anpassung der Angebote an deren Bedarfe möchte das Frère-Roger-Kinderzentrum aufrecht erhalten – als beständiger und kompetenter Wegbegleiter.
Über das Frère-Roger-Kinderzentrum
Das Frère-Roger-Kinderzentrum ist die vielfältigste und größte Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung in Stadt und Landkreis Augsburg. Knapp 600 Mitarbeitende kümmern sich um Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene mit Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und psychischen Störungen. Rund 350 Kinder und Jugendliche leben in den therapeutischen und heilpädagogischen Wohngruppen oder besuchen die zahlreichen Tagesstätten. Darüber hinaus werden rund 200 Familien ambulant betreut. Mit Angeboten an Schulen sowie in der offenen Jugendarbeit erreichen die Mitarbeitenden tausende weitere Kinder und Jugendliche in der Region. Besonders spezialisiert ist das Frère-Roger-Kinderzentrum in den Bereichen Autismus, Trauma und Bindungsstörungen, sexuelle Grenzverletzungen sowie Essstörungen.