Anlaufstelle für Familien, Lebensort für Kinder, vorbildliches Leuchtturmprojekt: Das Familienzentrum Peter&Paul in Oberhausen wurde nun feierlich eingeweiht. Gleichzeitig erhielt die Einrichtung die Anerkennung als Familienstützpunkt durch den Freistaat Bayern.
Die Festredner waren voll des Lobes für das Familienzentrum, das 160 Kinder in Krippe, Kita und Hort aufnehmen kann sowie weitere Angebote macht – und das alles unter einem Dach. Staatssekretär Johannes Hintersberger brachte es auf den Punkt: „Einrichtungen wie das Familienzentrum Peter&Paul sind ein Geschenk für Eltern. Niemand wird ausgegrenzt. Jeder findet Rat und Hilfe.“ Er nannte das Konzept „vorbildlich“ und bedankte sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern des Familienzentrums, aber auch bei der Katholischen Jugendfürsorge (KJF), zu der die neue Einrichtung gehört.
Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl sprach die Aufwertung des früher unansehnlichen Areals an und lobte „das Musterbeispiel an guter Zusammenarbeit“ mit der KJF. Die Entstehung und der Bau seien „eigentlich nur der äußere Rahmen für das, was für mich viel wertvoller ist: die Arbeit hier“, so der OB. Er hob auch die Nähe des Frère-Roger-Kinderzentrums hervor, in dem man auf schwierigere Lebenssituationen spezialisiert ist und zu dem das Familienzentrum gehört. Den Familien könne so umfassend geholfen werden, kurze Wege und enge Zusammenarbeit seien „Gold wert für die Familien und die Stadt“.
Damit wies er auf das im Familienzentrum Peter&Paul angewandte neue Konzept hin, wonach sich die Einrichtung am Sozialraum und den Bedürfnissen seiner Bewohner orientiert. Der Sozialraum Augsburg-Nord hat die vergleichsweise höchste soziale Belastung in der Stadt: hoher Migrationsanteil, hohe Arbeitslosenquote, hoher Anteil an Alleinerziehenden. Das Familienzentrum ist so konzipiert und gebaut, dass es offen für die Kinder und Familien ist, gleich woher sie kommen und wie sie leben. Die verschiedenen Angebote der Kinderbetreuung, weitere Beratungs- und Anlaufstellen im gleichen Haus und die Verzahnung mit den weiterführenden Hilfen im Frère-Roger-Kinderzentrum sind damit ein einfach zu erreichendes Netzwerk, das Familien das Leben leichter macht. Dazu wurden bereits im Planungsprozess funktionale und zugleich ansprechende Räumlichkeiten vorgesehen.
Baulich wurde im Familienzentrum Peter&Paul neben dem klassischen Kita-Bereich ein offener Bereich geschaffen, der bereits jetzt von den verschiedensten Gruppen flexibel und vielseitig mit Leben gefüllt ist wird; dort finden untere anderem Elternkurse, Elterntreffs, Krabbelgruppen und Stadtteilmüttertreffs statt. Neben Krippe, Kita und Hort finden sich verschiedene Beratungs-, Förder- und Bildungsangebote unter einem Dach. Dafür wurden von der KJF insgesamt 9,8 Millionen Euro investiert, möglich gemacht durch Zuschüsse von Freistaat Bayern und Stadt Augsburg. Begonnen mit dem Bau wurde im Herbst 2013, die ersten Gruppen sind seit Frühjahr 2015 im Familienzentrum. „Es ist ein Ort des Herzens geworden“, so Melanie Gütter, Leiterin der Kita.
KJF-Vorstandschef Markus Mayer hatte bei der Eröffnung vielen zu danken: Mitarbeitern und Geldgebern, Partnern und Gästen. Er bezog sich auf den Slogan seines Sozialunternehmens als er sagte: „Wir alle in der Katholischen Jugendfürsorge wollen den uns anvertrauten Menschen ‚Mut zum Leben‘ geben und hineingehen mitten in das Leben für und mit den Menschen, für die wir da sind. Das ist unser Auftrag.“ Er bat die anwesenden Politiker diese Haltung, die die KJF vertritt und lebt, auch mit in Ihren politischen Alltag zu nehmen.
Der Kasperl von der Augsburger Puppenkiste zum Thema Familie