Bevor das Kind im Brunnen liegt

Familienstation Neusäß macht Familien Mut zum Leben
Landrat Martin Sailer übergab an Andrea Baumann ein Schild mit dem Wappen des Landkreises.
Landrat Martin Sailer übergab an Andrea Baumann ein Schild mit dem Wappen des Landkreises. Foto: KJF/Winfried Karg
22. November 2016

Mit einer kirchlichen Segnung wurden die Räume der Familienstation Neusäß im alten Rathaus jetzt offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Damit ist die elfte Familienstation im Landkreis Augsburg in Betrieb; es ist die sechste Familienstation, die das Frère-Roger-Kinderzentrum der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) im Auftrag des Landkreises führt.

Die Familienstation ist gedacht als Anlaufstelle für alle Themen rund um die Familie: Ob Themen der Erziehung, Fragen zum Umgang mit Behörden oder Sorgen rund um die Schule – Andrea Baumann, die die Station leitet, wird ein offenes Ohr haben und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wichtig ist dabei auch das Netzwerk aus Partnern, mit denen sie Hand in Hand zusammenarbeiten wird. Dafür werden jeden Dienstag und Donnerstag jeweils von 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr feste Sprechzeiten angeboten, darüber hinaus wird es Termine nach Vereinbarung geben können.

Domkapitular Armin Zürn, der als Aufsichtsratsvorsitzender der KJF die Segnung vornahm, sagte, dass die Familien dort Mut zum Leben bekommen sollen. Bürgermeister Richard Greiner wies darauf hin, dass die Familien mit ihren Fragen und Problemen frühzeitig dorthin kommen können. „Man soll nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist“, zitierte er ein Sprichwort. Landrat Martin Sailer, äußerte sich froh und dankbar über das Netzwerk und über die gute Zusammenarbeit mit der KJF, die er als „verlässlichen und guten Partner“ kenne und schätze. Markus Mayer, Vorstandsvorsitzender der KJF, lobte den Landkreis Augsburg für sein bereits vor vielen Jahren begonnenes Konzept der Familienstationen, das eine wohnortnahe und unkomplizierte Unterstützung möglich mache.

Auf Andrea Baumann wartet nun eine Menge Arbeit. Sie wird die verschiedenen Kooperationspartner näher kennenlernen und das Netzwerk für die Familien noch dichter knüpfen. „Das Samenkorn ist zu einem zarten Pflänzchen geworden, das wir jetzt heranziehen. Es muss wachsen mit dem, was der Sozialraum bietet“, so Baumann. Die ersten Familien dürften schon jetzt von den Früchten profitieren.